Hochsensible Menschen werden viel zu oft als schwach oder „beschädigt“ gesehen. Aber intensiv zu fühlen ist kein Zeichen von Schwäche, es ist das Markenzeichen großer Lebendigkeit und großen Mitgefühls. Nicht der empathische Mensch ist kaputt, sondern unsere emotional behinderte Gesellschaft. Es ist nichts Beschämendes daran, Gefühle authentisch auszudrücken … denn das hält den Traum am Leben von einer menschlicheren Welt.
Hochsensitiv oder Hochsensibel. Beide Bezeichnungen sind richtig.
Der Begriff HSP, also Hochsensible Person bzw. HSK, Hochsensibles Kind, wird von der amerikanischen Psychologin und Psychotherapeutin Elaine N. Aron geprägt.
Ca. 15 – 20 % der Menschen weltweit sind hochsensitiv geboren. Tendenz ist steigend. Bei Kindern schon bis zu 35 % die mit dieser Begabung geboren werden, was vermuten lässt, dass Hochsensitivität der nächste Evolutionsschritt der Menschheit ist.
Jedes Lebewesen, wir alle nehmen die ganze Zeit Informationen über unsere Sinnesorgane auf. Der Großteil dieser Infos wird durch unser Nervensystem als irrelevant herausgefiltert.
Hochsensitive Menschen nehmen MEHR, INTENSIVER und DETAILLIERTER wahr als der Großteil der Menschen. Sie verfügen über eine höhere Aktivität in bestimmten Gehirnregionen und diese ist auch über MRT messbar. Es wird nichts herausgefiltert, sondern ALLES wird wahrgenommen und auch gründlicher verarbeitet. Hochsensitive Menschen denken intensiver nach, haben stärkere und schnellere emotionale Gefühlsreaktionen, wie z. B. Wut, Angst, Freude, etc.
Hochsensitivität ist KEINE Krankheit, sondern eine wunderbare Persönlichkeitseigenschaft.
Wichtig um Reizüberflutung und Überforderung oder Burnout zu vermeiden, ist eine ausgewogene Balance zwischen Anspannung und Entspannung.
Leider neigen gerade hochsensitive Menschen zu Perfektionismus und Überforderung oder vergessen auf den für sie so wichtigen Ausgleich.
Es ist für HSP essenziell, herauszufinden, was ihr Wohlbefinden unterstützt und wie sie den notwendigen Rückzug finden um ihre „Akkus“ aufzuladen.
Dabei hilfreich können beispielsweise sein:
- Die Natur genießen – Spaziergänge, Sonne, Wasser, …
- Bewegung & Sport – Laufen, Yoga, Tanzen,…
- Ausreichend schlafen – auch untertags
- Regelmäßige Auszeiten und Pausen
- Regelmäßige, hochwertige Nahrung & ausreichend Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder Fruchtsäfte
- Meditation & Entspannungstechniken
- Verzicht auf „schlechte“ Nachrichten & Medienkonsum
- Lesen, Musik, Kunst, Düfte …
- Wellness zu Hause – Meersalzpeeling, Entspannungsbad,…
- Ein Nein zu Dir ist ein JA zu mir. – Nein-Sagen lernen
- Zentrieren, Erden, Abgrenzen, Achtsamkeit
- Sich selbst Gutes tun
- Auf den eigenen Körper/die innere Stimme hören
- Liebevoller Umgang mit sich selbst, nicht zu streng sein mit sich selbst
- Gesunder Egoismus
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Und vieles mehr! Es ist wichtig, herauszufinden: Was tut mir gut, was stärkt mich, was gibt mir Energie und was raubt mir Energie, was sollte ich lieber sein lassen.
Wenn jemand die Welt retten kann, dann sind es vermutlich die Hochsensitiven unter uns. Wer weiß, vielleicht sind wir ja genau deswegen mit dieser Gabe beschenkt worden.
Hochsensibilität darf nicht mit Schwäche verwechselt werden. Denn in Wahrheit ist es unsere größte Stärke. Achten wir gut auf uns und gehen wir liebevoll mit uns und unserer Hochsensitivität um. Unsere Hochsensitivität wird es uns danken.
Unter hochsensitiv.net gibt es weitere Informationen zum Thema Hochsensitivität.